Jul 012007
 

Vorgebloggt am 27.6.2007

Unsere Küche sieht zur Zeit so aus: Alle Teile unserer bisherigen Küche stehen kreuz und knobel in der sehr engen Küche herum. Nichts bis auf den Kühlschrank ist angeschlossen und in Funktion. Ein paar Stühle, die im Wohnzimmer derzeit nur im Weg sind (dort ist das Kistenlager) machen das Chaos komplett.

Was macht man, wenn man keine funktionierende Küche hat? Man behilft sich. Und es geht. Erstaunlicherweise.

Dabei wird aber eine Arbeit, die mir eigentlich Spaß macht, nämlich Kochen, ganz schön anstrengend und nervend. Oder wie fändet ihr es, wenn ihr fürs Kochen eines sehr einfachen Mahles (ich spreche von einer geöffneten Konservendose, oder sowas wie Rührei mit Champignons und Kartoffeln, alles was sich mit 1 bis 2 Töpfen machen lässt) fast 2 Stunden braucht?

Wie das kommt? Nun, fast jedes Teil (ok, jeden Tag ein paar weniger) muss aus irgendeiner Kiste gefischt werden. Das fing an mit so einfachen Dingen wie Tellern (die ersten Tage haben wir uns mit Fast Food, Wirtshausessen und Bringfood geholfen, aber bei 4 Personen geht das schnell ins Geld), Tassen, und Löffeln und hört beim Salz, Gewürzen oder dem Dosenöffner noch lange nicht auf.

Heute z. B. bin ich immer noch nicht auf meine Kartoffelschäler und den Schneebesen gestoßen, obwohl ich seit Tagen nach ihnen fahnde. Also wurden heute die Kartoffeln mit einem normalen Messer (ziemlich dick dank mangelnder Übung) geschält, und das Rührei mit einer Gabel verkläppert. Dann hätte ich gerne noch eine meiner Schüsseln gehabt. Fand sich nicht, doch ich stolperte über den Siebservierer. Das Unterteil funktionierte auch als Schüssel.

Das Kochen muss ich zur Zeit auf einem Zweiplattenhert erledigen, der auf dem Balkon residiert. Dort war es gestern z. B. nicht auszuhalten, denn es war 1. zu kalt und 2. zu stürmisch. Selbst der Windschutz konnte da nur graduell etwas helfen. Also fiel das Kochen kurzerhand aus und wir machten uns Tütensuppen, die man nur mit heißem Wasser aufzugießen braucht (zum gesundheitlichen Wert solcher Ernährung schweige ich lieber).

Jedes Teil, das ich zum Kochen brauche, muss ich erst rausschleppen. Dabei ist oft noch ein Hindernisparcours durch die Kisten zu erledigen. Und wenn gerade ein paar Windböen unterwegs sind und noch anderswo in der Wohnung Fenster offen, dann muss ich auch noch mit der Balkontür kämpfen.

Aber auch so unschöne Arbeiten wie das Spülen werden ziemlich schwierig in dieser Situation. Die Spülmaschine anzuschließen ging nicht. Da fehlte nämlich ein Siphon und noch ein paar Teile mehr. Wir haben andere Sorgen. Also alles von Hand spülen. Im Bad. Auf der Waschmaschine ist immerhin eine Arbeitsfläche und warmes Wasser gibt es da auch. Ein Teil von einem Tapeziertisch dient als Ablage für dreckiges und sauberes Geschirr. Und muss bald wieder zusammengefaltet werden, weil man sich im Bad dann nämlich kaum noch bewegen kann. Mit allen Vorbereitungen und anschließenden Aufräumarbeiten kann normales Spülen schon mal 1 Stunde dauern.

Mittlerweile habe ich eine Lösung gefunden: Wofür habe ich zwei Teenies? Die dürfen die Spülarbeit übernehmen. Ich bereite vor und nach (Tisch aufstellen, Geschirr sortieren, Geschirr aufräumen, alles säubern und den Tisch wieder zusammenfalten), damit sie nicht zu genervt werden.

Als Küchenschrank muss im Moment übrigens der Wohnzimmerschrank herhalten. Alles Unwichtige, das darin war, darf vorerst in den Kisten bleiben. Dafür habe ich eine Minimalausstattung dort untergebracht: Ein bisschen Geschirr, zwei Töpfe, eine Pfanne, zwei Brettchen und zwei Kochlöffel. Den Messerblock habe ich zum Glück bereits gefunden, genauso wie den Dosenöffner.

Ich freue mich auf Montag. Dann kommt der Küchenmensch, um die Küche aufzubauen. Mal schauen, wie schnell der ist. Endlich in die neue Küche einziehen!

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