Fertigstricken

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Dez 092006
 

heißt ab sofort die Devise. Am liebsten würde ich ohne UFOs und nur mit 1-2 WIPs umziehen. Ob sich das machen lässt? Na, ich bin gespannt. Jedenfalls werden jetzt keine neuen Sachen mehr angefangen. Außer vielleicht ein Paar schwarze oder anthrazitfarbene Strümpfe für mich. Ab und zu brauch ich sowas biederes. Aber nur ab und zu.

In jedem Fall sollte die Liste der angefangenen Projekte bis zum Sommer ordentlich dezimiert werden. Das ist mein fester Vorsatz, genauso, bis zum Umzug keine Wolle mehr zu kaufen. Hier ist wirklich noch genug für mehrere halbe Jahre! Ich merke, dass mich der Umzug in vielem sehr viel vernünftiger denken lässt. Der Sammeltrieb wird eingeschränkt, und ich bin viel mehr bereit, mich von Ballast zu trennen.

Ach ja, angesichts des Zieles Bayern sind zwei UFOs ganz besonders wichtig: Der Janker (der ja eigentlich fertig ist, und der nur verbessert wird) und die Trachtenstrümpfe. Auf die bin ich dann ganz besonders stolz. Jedenfalls gehen mir die Projekte ganz gewiss nicht aus, auch wenn ich keine neuen mehr beginne.

Dez 042006
 

passiert bei uns derzeit. Ich muss eine neue Kategorie aufmachen in diesem Blog, und sie heißt „Umzug.“ Am Freitag haben wir erfahren, dass wir wegen Ralfs Arbeit nach München ziehen müssen. Wie gut, dass sich meine Arbeit ohne Probleme umziehen lässt, da ich von zu Hause aus arbeite! Im Moment befinde ich mich auf einer ziemlichen Gefühls-Achterbahn, denn einerseits freue ich mich auf München, auf die ganzen Strickerinnen, die ich aus Gruppen und von ihren Blogs her kenne, auf Verwandtschaft, die schon dort lebt, auf die Stadt, die mir sehr gefällt, auf die vielen Wollgeschäfte (unter anderem Rödelland und Fischer ist auch nicht sooo weit) und natürlich das schöne Bayernland ganz allgemein.

Andererseits bin ich noch nie mehr als 7 Wochen von Köln weg gewesen, und hatte in der Zeit schon Heimweh! Aber es hilft nix, da müssen wir durch. Es ist halt einfach ein bisschen viel für mich, innerhalb von 2 Monaten die Mutter zu verlieren und dann noch diese Nachricht zu erhalten. Und bis zum Umzug muss Männe 3 Tage die Woche in München sein…

Offiziell haben wir 1 Jahr Zeit, doch fänden wir es sinnvoller, wenn wir zum Schuljahreswechsel in München aufschlagen könnten (für die Kinder bedeutet das 11 Wochen Ferien!). Das ist also unser Ziel, bis wann wir hier weg sein wollen. Das heißt für mich, ab sofort hier anzufangen mit Ausmisten und organisieren.

Nebenbei stehen natürlich auch noch Dinge aus, die im Zusammenhang mit dem Tod meiner Mutter stehen, ich muss wohl noch einige Male kurz nach Berlin reisen. Die Wohnungsgeschichte ist jedoch erstmal abgeschlossen, da muss ich nur noch die Schlüssel übergeben. Ich bin jetzt also richtig gut eingearbeitet im Ausmisten. Wobei Ausmisten bei den eigenen Sachen wesentlich schwieriger ist als bei Sachen, die einem nicht gehört haben. Nunja, mein Ziel ist, mit möglichst wenig Gepäck umzuziehen. Mal sehen, was sich tun lässt.

Nov 262006
 

Gestern bin ich nach Hause gekommen. Über 4 Stunden Zugfahrt, aber nicht viel geschafft. Ich habe einfach zu wenig geschlafen. Nicht aus Vergnügungssucht, sondern ich bin einfach morgens zu früh wach geworden und konnte dann nicht wieder einschlafen. Manchmal morgens um 2, manchmal um 3 oder 4. Und nach 3 bis 6 Stunden bin ich nunmal nicht ausgeschlafen. Deshalb war ich gestern morgen im Zug dann sehr müde, habe erstmal gedöst, dann Bibel gelesen, dann erst habe ich das Strickzeug rausgeholt. Und zwischendurch noch mehr gedöst. Also sind die Strümpfe nur begrenzt gewachsen. Ich hätte die Zeit durchaus auch ohne die zweiten 100 g durchgehalten, die ich in Berlin gekauft habe. Naja, die Frustkäufe…

Meine ganze Familie hat mich am Bahnhof abgeholt. Mit meiner Tochter sind wir anschließend schoppen gewesen. Für mich fiel ein Paar Schuhe und ein bisschen Wolle ab – wobei die Wolle einen Schal für meine Tochter gibt, der gerade eben auch noch fertig geworden ist. Angefangen gestern abend, heute fertig geworden. Gestrickt habe ich, Tochter hat die Fransen drangemacht. Und Probleme gekriegt, die Fransen gerade zu schneiden.

Und nein, ich kaufe nicht gerne Schuhe, absolut nicht. In der Hinsicht bin ich keine Standard-Frau. Ich brauche nicht mehr als einige wenige Paar Schuhe, die Zahl ist einstellig. Ist ein Paar kaputt, dann wird es ersetzt. Diesmal gefiel mir ein Paar, und es war auch begrenzt bequem. Mit meinen eingelaufenen E*cos kann es natürlich nicht mithalten, weil es weder Ec*o ist noch eingelaufen. Mal schauen, was die Schuhe halten, jedenfalls haben sie das Budget wesentlich weniger belastet als die teuren Markenschuhe.

Was die Wolle angeht – da kaufe ich gerne. Töchting wollte einen Schal haben im C&A, den ich lieber selbst stricke. Dann hat sie sich im Karstadt noch Wolle für den Schal ausgesucht. Ob ich damit billiger geblieben bin, weiß ich noch nichtmal, denn bei Clamottens Anton habe ich nicht auf den Preis geguckt. Jedenfalls hat es ihr ein Dochtgarn in Blautönen angetan. Sehr dick. Aber immerhin kein Plastik, sondern Schurwolle, wohl filzarm (steht so nicht drauf, aber Maschinenwäsche im Schongang erlaubt).

Technische Daten:

  • dicker Schal für Töchting, ca. 160 cm lang, 18 cm breit
  • gestrickt aus 210g G – B Wolle Hippy Fb. 3
  • mit Nadeln Nr. 10 (addi silber Rundstrick)
  • Anschlag 17 M, 1re/1li-Rippen
  • angefangen: 25.11.06, fertig gestellt 26.11.06

Ganz lieb danke sagen

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Nov 172006
 

will ich auch noch an alle, die mir per mail oder Kommentar so liebe Worte zum Tod meiner Mutter geschrieben haben. All diese Anteilnahme ist für mich echter Trost. Danke!

Nov 142006
 

wenn auch nur zeitweise. Aber ich kann nun endlich mal berichten, was mich so beschäftigt hat. Am 27.10. ist meine Mutter gestorben. Ich war seit dem 17.10. bei ihr (nur unterbrochen durch ein kurzes Wochenende). Leider wohnte sie sehr weit weg von Köln. Es war eine sehr harte Zeit, und dennoch möchte ich die Erinnerung daran nicht missen. Ich konnte sie bis zu ihrem Sterben begleiten. Die Beerdigung mit allem, was dazu gehört, musste organisiert werden. Jetzt ist noch die Wohnung aufzulösen und der ganze organisatorische Krempel zu erledigen. Damit habe ich natürlich schon angefangen. Jetzt bin ich erstmal diese Woche in Köln, und dann wieder eine Woche weg.

Mein derzeitiges Motto lautet: „Herr, lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen, auf dass wir klug werden.“ (aus Psalm 90)

In der ganzen Zeit habe ich so gut wie nichts gestrickt. Es war einfach kaum Zeit dafür. Nebenbei habe ich nämlich auch noch einen Teil eines Buches übersetzt, das ich gestern abgeben konnte. Andererseits war es auch gut, so viel Arbeit zu haben, denn sie hat in solchen Situationen eine therapeutische Wirkung. Stricken hätte ich vielleicht irgendwann dazwischen schieben können, aber ich mochte es einfach nicht. Das „Through All Crises, Knit“ half in den schlimmsten Zeiten dann nicht mehr.

Aber jetzt merke ich, dass es gut tut, Dinge wieder aufzunehmen, die lange liegen geblieben sind. Ich hätte auch jetzt noch sehr viel Arbeit zu tun, aber mich legt eine Erkältung lahm, die ich die letzten Tage mit Medis unterdrücken musste, um zu funktionieren. Jetzt ist erstmal der Druck des Abgabetermins weg, und ich gönne mir ein bisschen Auszeit, und dem Körper die Gelegenheit, selbst mit den Bazillen fertig zu werden. Eine verschleppte Erkältung kann ich nämlich noch viel weniger gebrauchen! Ein bisschen gestrickt, ein bisschen gesponnen und ein bisschen gelesen habe ich schon, auch mal in die mails geguckt, die sich gestapelt haben. Es wird einfach Zeit, dass das Leben ein klein wenig normaler wird.

Irgendwo müssen auch noch Bilder in der Kamera sein, die für euch interessant sind, aber die müssen noch ein wenig warten. Irgendwann bringe ich die dann schon.